Moin moin! Statt weiter auf Sendepause zu gehen, möchte ich euch heute mit der neuen Kategorie KulturLaube begrüßen. Die KulturLaube liegt mir sehr am Herzen. In dem Wortspiel vereinen sich meine zur Zeit wichtigsten Herzenswünsche. Zum einen der Wunsch nach einer Laube, die ja üblicherweise in einem Garten steht, den ich seit Beginn dieses Jahres hege, pflege und komplett neu gestalte.
Zum anderen habe ich, wie wohl jeder Mensch mit seinen zahlreichen Kulturtechniken, den Drang Kultur zu schaffen. Eine dieser Kulturtechniken ist das Schreiben. Die Selbstironie dabei besteht darin, dass ich als Master of Arts in Art Science nun oft Urlaub in meiner Gartenlaube mache und mich in der subkulturell urbanen Landschaft der sozialen Arbeit als Kunsttherapeutin, also abseits von Messen, Galerien, Museen und wissenschaftlichen Diskursen darüber, sehr wohl und weniger entfremdet fühle.
Über den Kulturalismus in der Kulturgeschichte
Letztlich ist ja alles vom Menschen Gesagte, Geschriebene, Entworfene, Gebaute und Verzierte ein Stück unserer Kulturgeschichte und der Begriff Kultur steht in diesem Blog zur Kultur- und Kunstgeschichte ja auch noch vor der Kunst. Ohne damit eine Wertung vornehmen zu wollen. Auch Toiletten und die Essenszubereitung sind kulturell geprägt. Zum Kulturalismus zählt aus Sicht des Kultur schaffend orientierten Menschen alles was wir als Menschen auf diesem Planeten anfassen und verändern, von der Intensität an Grausamkeiten des Krieges bis zur Kreativität der Kunst.
Garten-Yoga und Kunsthandwerk in der Kulturlaube
Meine KulturLaube steht für mich als ein Pendant zu den großen Ausstellungshäusern und Kunsthallen in ländlicher Umgebung neben einem Landschaftsschutzgebiet. Es ist nicht verlacht, sondern ausdrücklich erlaubt, Kunsthandwerk zu produzieren. Dafür steht eine gut ausgestattete Werkstatt bereit, die Atelier und Naherholungsgebiet zugleich ist. Gratis dazu wächst Bio-Obst und Gemüse, das vor Ort zubereitet oder direkt verzehrt werden kann. Bei Hitze hängt eine Hängematte über einem Sandrondell, eingefasst in Elmkalkstein, bereit. Ein ausgebauter Schlafboden in der Laube lässt lange Nächte in der Gemütlichkeit eines gemieteten Ferienhauses ausklingen. An diesem Ort kann ich Abschalten und kreativ arbeiten. Dazu zählt für mich auch Unkraut jäten und Rasen mähen als eine Art Garten-Yoga.
Kunst im Kontext einer Gartenlaube?
Was genau in und um meine Gartenlaube herum heraus kommt ist mir im Grunde egal. Die Hauptsache ist, dass ich mich dabei wohl fühle und ich Ideen entwickle, die ich auch umsetze. Als Anregung für euch und weil ich gerne schreibe, verfasse ich hier meine Beiträge, vorzugsweise zum Kunsthandwerk, aber auch anderen Themen, über die ich mich mit anderen kreativ tätigen Menschen austauschen möchte. Das heißt, dass ich in der Rubrik Kulturlaube nicht den Anspruch habe über Kunst zu berichten, die in einem anderen Kontext als ausstellungswürdig betrachtet wird und auch nicht Wissenschaft zu betreiben, die ausgebildeten Kritikern und Historikern (Kultur bedingt) schlaflose Nächte bereitet. Falls das doch mal geschehen sollte, hätte ich aber auch kein Problem damit. In diesem Sinne ein herzliches Hallo an interessierte Leser.
Angela Glatzel | Kunsttherapeutin und Kunstwissenschaftlerin | kultur-und-kunstgeschichte.de